Einen Star treffen ist meistens sehr nüchtern. Er muss nicht übermäßig berühmt und du nur Fan sein, schon gibt es einen Star. Vielleicht ist der Gärtner von Gegenüber für dich ein Star, weil er die schönsten Blumensträuße bindet. Gemeint sind aber hier eher künstlerisch schaffende Zeitgenossen, deren Werk man auswendig lernen kann, wenn man denn will. Unweigerlich malt sich dabei ein Bild in deinem Kopf und wenn du dann noch ein Interview liest, denkst du, dieses Bild bekäme Tiefe.
Die imaginäre 3D-Animation bringst du dann auch mit auf das erste Treffen. Dort zerfällt es (zu Staub oder in 1000 (Tausend) kleine Stücke, je nach Geschmack). Dein Star ist natürlich jemand ganz anderes und du hast keinen Plan, nur den dünnen Faden seines Werkes, der dir beim Menschen hinter dem Star meistens nicht weiterhilft. So wird euer Kennenlernen etwas seltsam. Du findest ihn toll (“ihn”, den Star, die natürlich auch eine “Sie” sein kann, ihr wisst doch, wie das hier gemeint ist), besser sein Werk und er kennt dich nicht. So tauscht ihr etwas Smalltalk aus, Blabla.
Dann ist die Zeit auch schon rum. Hach. Lieber Fan bleiben und den Star nicht treffen. Die Illusion aufrecht erhalten und sich daran freuen; und darauf, dass dir deine Erinnerung das Treffen doch noch schön malt, weil sie peinliche Momente lieber rosa färbt oder ganz verdrängt.