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Oder kurz LTI, so heißt mein neuer Studiengang. Wir sind grade mal etwa sieben Leutchen, die die Kombination aus englischer Sprachwissenschaft und Informatik spannend finden. Erstes Ziel ist wohl der Bachelor nach 3 Jahren und für ein paar von uns auch noch der Master mit 2 Extrajahren obendrauf. Betreut werden wir dabei von Professor Paprotté und den drei Lehrbeauftragten des Arbeitsbereich Linguistik Frau Cyrus, Herrn Feddes und Herrn Memering.
Der Studiengang setzt sich aus den Teilbereichen Informatik und Sprachwissenschaften zusammen. Man kann sich im Bachelor auf “Sprachwissenschaft und -technologie” oder “Textwissenschaft und -technologie” spezialisieren. Praktisch sieht das so aus, dass es zu jedem Gebiet ein paar Seminare gibt und man dann je nach Ausrichtung in der jeweiligen Abschlussklausur im Semester mehr Punkte im gewählten Teilbereich holen muss als im anderen. So lernen wir alle dasselbe, müssen aber nicht alles gleich gut können.
Tja, was das nun wieder? Sprachwissenschaft befasst sich, hier mal ganz grob Eingeteilt, mit
Kurze Erklärungen gibts bei Wikipedia - Allgemeine Linguistik - Teilgebiete.
Klingt spannend.. ist es auch nicht. Die Mischung machts, dazu später mehr. In der Liste oben sieht es ja so aus, als würde alles gleichberechtigt sein. Der Punkt Textlinguistik macht aber bei uns (siehe oben und unten) einen größeren Teilbereich aus, als die Anderen zusammen.
Was Worte sind, wie sie zusammen gehören, wie sie gebildet werden (haben -> gehabt), wie man sie ausspricht und was sie bedeuten, dass sind die Kernpunkte von Sprachwissenschaft. Begonnen bei, was denn wohl die kleinste, bedeutungstragende sprachliche Einheit ist (es ist nicht das Wort, sieh mal an), wie man diese zu Worten zusammenbaut und diese Worte dann wieder in Sätze giesst, dass man verstehen kann, was gemeint ist, bis zum Verhältnis von Sätzen untereinander (“Sie ihn”).
Wo die Sprachwissenschaft aufhört, gehts hier weiter. Was ist ein Text und warum? Was können wir mit Texten machen. Besonders: Was können wir mit Texten machen, die ein Computer für uns bereitstellt?
Wir machen den ganzen Spaß auf Englisch.
Computer von vorne bis hinten und oben und unten und ein bisschen Mathe, denn Zahlen sind der Stoff aus dem die Träume von Informatikern sind. Für Leser aus Nerdistan: Programmieren, Algorithmen, Beweise, Java, Automaten, Formale Sprachen, Logik, Bits, Bytes, FlipFlops, MUXe, De-MUXe undsoweiter. Auch spannend gaehn.
Kaum zu glauben, aber einen Computer mit 100 000 000 Wörtern zu füllen ist garnicht mal so schwer und wenn man dann noch eine geschickte Auswahl trifft, kann man daraus schon einiges erfahren. Wie oft, zum Beispiel, kommt das Wort “the” in 100 000 000 Wörtern vor und was sagt uns das? - Erstmal nicht so viel, aber dann wird es direkt interessanter. Mein inzwischen liebstes Beispiel ist T9, die schnelle Eingabevariante fuer die 10-Tasten-Tastaturen von Mobiltelefonen, auf denen unsere 30 Buchstaben abgebildet werden. Tippt man “8 - 4 - 3”, kommt (hier) “the” als Vorschlag. Warum denn nicht “uhf”? Tja, ein schneller Blick in unsere 100 000 00 Wortliste sagt doch klar, dass “the” öfter vorkommt, als “uhf”. Ah! Das ist ja praktisch. Stimmt. Und auch schon garnicht mehr so langweilig, wa?
Kurz gesagt hilft die Informatik, oder genauer, die Verwendung von Computern und Programmen der Sprachwisschenschaft um Dinge zu erledigen, für die ein Mensch zu lange brauchen würde. Wer setzt sich schon hin und zählt, wie oft “Frieden” in der Bibel vorkommt. Gut das unsere Maschinen so geduldig sind.
Für Informatiker ist es also spannend, die ganze trokene Theorie mal in Aktion zu sehen und die Lingisten freuen sich, dass sie mal mehr als nur 10 Seiten Text auf einmal betrachten können. Aus zwei Freak-Gruppen, wird hier also eine Über-Freak-Gruppe ausgebildet. Und wir wackeren sieben lassen das einfach mit uns machen.
Und als kleiner Seitenhieb an die Informatik, unsere Frauenquote liegt bei über 50% ;-)
Was ist denn der Unterschied zwischen Computer-Linguistik und LTI? Der Name? ;)
Geeenau ;-)
Hehe – bist du durch Tine auf den Geschmack gekommen? ;)
Hehe, nein, ich habe ja vorher schon informatik mit Anwendungsfach Englisch studiert. LTI ist die logische Weiterführung davon. Die gezielte Kombination der beiden Disziplinen.
Hattest du nicht erzählt, dass du von Informatik gewechselt bist nach Englisch mit Nebenfach Informatik? Ich blick irgendwie gar nicht mehr durch.
ja, um Mathe zu entkommen, da kam aber noch pünktlich LTI um die Ecke um mich zu retten. Ich muss zwar Mathe machen, aber nich so viel. Also stelle mich mal nicht so an :-)
Hehe - ok, danke, dann hab ichs jetzt verstanden ;)
Mathe habe ich btw. bisher auch vor mir hergeschoben, die mache ich dieses Semester ;)
Die doofen Regelungstechniker (ich darf das sagen) nennen ein lineares zeitinvariantes System auch LTI. Eigentlich tut das ja überhaupt nichts zur Sache, aber ich wollte einfach mal die tolle Kommentarfunktion ausprobieren. Hach, ich bin ja so aufgeregt. Mein erster Blog-Kommentar. So, nun aber wieder los…